Messbare Resterkrankung (MRD)


Analyse

Probenmaterial

Peripheres Blut  5-10 ml

Monovette mit EDTA
Monovette mit EDTA
Vacutainer mit EDTA für Blutbild etc.
Vacutainer mit EDTA für Blutbild etc.

oder

Knochenmark 5-10 ml

Antikoagulanzien: EDTA, Heparin (500 I.E./ml) oder Citrat


Methode

Maligne Zellen weisen oft ein aberrantes Antigenexpressionsmuster auf, das sie von gesunden Zellen unterscheidet. Insbesondere bei akuten Leukämien (AML und ALL), aber auch bei CLL wird dieses aberrante Antigenexpressionsmuster zum Zeitpunkt der Erstdiagnose durchflusszytometrisch definiert. Die maligne Zellpopulation kann somit unterhalb der mikroskopischen Nachweisgrenze detektiert werden und wird dann als “MRD” (minimal/measurable residual disease, minimale/messbare Resterkrankung) bezeichnet. Die MRD-Diagnostik mittels Durchflusszytometrie ermöglicht die Detektion einer residuellen malignen Zellpopulation mit einer sehr hohen Sensitivität (ca. 0,01%). 

Die molekulargenetische MRD-Diagnostik basiert auf der Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction, PCR), bei der genau definierte Nukleinsäuresequenzen (Amplicon) exponentiell vervielfältigt werden. Mit molekulargenetischen Verfahren können mit hoher Sensitivität leukämiespezifische Sequenzvarianten, chromosomale Translokationen und genomische Rearrangements nachgewiesen und zur Verlaufskontrolle herangezogen werden; Beispiele hierfür sind BCR-ABL, FLT3, NPM1, PML-RARA. Neben den klassischen PCR-Techniken kommen Sanger Sequenzierungen, Next-Generation-Sequencing (NGS) und Fragmentlängen-Analysen zur Anwendung.

Ein Rezidiv einer malignen hämatologischen Erkrankung lässt sich somit frühzeitig erkennen. Damit ist die MRD-Diagnostik von hoher prognostischer und therapeutischer Relevanz. Ferner ist die Ermittlung der MRD auch für die Therapiesteuerung insbesondere bei der CLL und ALL, zunehmend aber auch bei der AML von Bedeutung. Bei der CLL kann vom MRD-Status eine Absetzstrategie von neuen Therapien abhängig gemacht werden. Bei ALL- und zunehmend auch AML-Therapien kann der MRD-Status für eine Therapieeskalation (z.B. allogene Stammzelltransplantation) entscheidend sein.

Die durchflusszytometrische MRD-Diagnostik erfolgt in der Abteilung für Spezielle Hämatologie im Labor Becker. Die molekulargenetischen Analysen erfolgen im Netzwerk Hämatologische Diagnostik des Universitätsklinikums Heidelberg.


Bearbeitungsfrequenz
werktäglich (Mo - Fr)

Indikation

Remissionskontrollen bei hämatologischen Erkrankungen mit geeignetem Verlaufsparameter


Durchführung

Venöse Blutentnahme

Knochenmarkpunktion

siehe auch Knochenmarkdiagnostik


Anmerkungen/Hinweis

siehe auch Spezielle Hämatologie, Knochenmarkdiagnostik, Durchflusszytometrie, Molekulargenetik, Myelodysplastische Neoplasien (Myelodysplastische Syndrome, MDS), Leukämiediagnostik, Lymphomdiagnostik, Multiples Myelom

Versand

möglichst innerhalb von 24h 

Freigestellte medizinische Probe

Dreiteilige Verpackung („P650 light“)

  • Wasserdichtes Primärgefäß mit Schraubverschluss
  • Wasserdichte Sekundärverpackung mit Saugeinlage
  • Ausreichend feste Außenverpackung

Abholdienst des Labor Becker

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Post/Kurierdienste

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Stand: 13.02.2025