Immun­hä­ma­to­lo­gie


Womit beschäf­ti­gen wir uns in der Immun­hä­ma­to­lo­gie?

Die Immun­hä­ma­to­lo­gie als Teil­ge­biet der Immu­no­lo­gie unter­sucht zum einen die Immun­re­ak­tio­nen auf Blut­be­stand­teile, wie z.B. Ery­thro­zy­ten, Leu­ko­zy­ten und Throm­bo­zy­ten. Zum ande­ren beschäf­tigt sie sich mit der Blut­grup­pen­be­stim­mung für die Trans­fu­si­ons­me­di­zin, aber auch die Mut­ter­schafts­vor­sorge.

Unsere Abtei­lung Immun­hä­ma­to­lo­gie erhält Pati­en­ten­pro­ben aus allen Fach­dis­zi­pli­nen, dem geburts­hilf­li­chen, trans­fu­si­ons­me­di­zi­ni­schen, hämo­sta­seo­lo­gi­schen und häma­toon­ko­lo­gi­schen Bereich sowie zur Ope­ra­ti­ons­vor­be­rei­tung. Dem­entspre­chend breit ist das Unter­su­chungs­spek­trum, das wir Ihnen anbie­ten.

Warum Labor Becker wäh­len?


Exper­tise
Unsere Mit­ar­bei­ter ver­fü­gen über jah­re­lange Exper­tise auf dem Gebiet der Labo­ra­to­ri­ums­me­di­zin, der Inne­ren Medi­zin, der Trans­fu­si­ons­me­di­zin und der Hämo­sta­seo­lo­gie. Die Erfah­rung erstreckt sich über die Ana­ly­tik und die rou­ti­nierte Hand­ha­bung der ver­schie­de­nen Ana­ly­se­sys­teme hin­aus bis hin zur Inter­pre­ta­tion von z.T. hoch­kom­ple­xen Befund­kon­stel­la­tio­nen.


Modernste Tech­nikFür die Ana­ly­tik Ihrer Pro­ben ver­fü­gen wir über meh­rere auto­ma­ti­sierte und auch manu­elle Ana­ly­se­sys­teme mit unter­schied­li­cher Metho­dik (Gel­kar­ten-​Zen­tri­fu­ga­ti­ons-​Tech­nik und Cap­ture-​Tech­nik), sodass auf­fäl­lige Befunde stets mit einer Refe­renz­me­thode gegen­ge­prüft wer­den kön­nen.

Wir legen beson­de­ren Wert auf Erreich­bar­keit, Ser­vice und ziel­ge­rich­tete Bera­tung, Befun­dung und The­ra­pie­emp­feh­lung mit unse­ren über­wei­sen­den Kol­le­gen.

Bei kom­ple­xen Fra­ge­stel­lun­gen arbei­ten wir eng mit den uns belie­fern­den Blut­spen­de­diens­ten, den Refe­renz­la­bo­ren und den ent­spre­chen­den uni­ver­si­tä­ren Zen­tren zusam­men.




Wel­che Dia­gnos­tik bie­ten wir Ihnen hier­für an?

Wir bie­ten Ihnen die manu­elle (Röhr­chen­test, Gel­kar­ten-​Zen­tri­fu­ga­ti­ons-​Tech­nik) und auto­ma­ti­sierte (sowohl mit Gel­kar­ten-​Zen­tri­fu­ga­ti­ons-​Tech­nik als auch mit Cap­ture Tech­nik) Bear­bei­tung fol­gen­der Unter­su­chun­gen an:

  • Blut­grup­pen­be­stim­mung (AB0, Rhe­sus­fak­tor D, Rhe­sus­un­ter­gruppe, Kell) (s. Tran­suf­si­ons­me­di­zin)

  • Anti­kör­per­such­test (AKS) zur Erken­nung irre­gu­lä­rer Anti­kör­per gegen ery­thro­zytäre Anti­gene im Plasma/Serum des Pati­en­ten. Irre­gu­läre Anti­kör­per ent­ste­hen z.B. durch Immu­ni­sie­rung (Blut­trans­fu­sion, Schwan­ger­schaft). Sie kön­nen für Trans­fu­si­ons­re­ak­tio­nen und die Ent­ste­hung eines Mor­bus hae­mo­ly­ti­cus neo­na­torum (MHN) ver­ant­wort­lich sein. Auch kön­nen mit dem AKS Anti­kör­per gegen eigene Anti­gene (Auto­an­ti­kör­per) erfasst wer­den.

  • Anti­kör­per­dif­fe­ren­zie­rung bei posi­ti­vem Befund im AKS zur Klä­rung der Spe­zi­fi­tät der Anti­kör­per. Zur bes­se­ren Dif­fe­ren­zie­rung wer­den die Unter­su­chun­gen in ver­schie­de­nen Milieus (NaCl, Enzym­tech­ni­ken) und ggf. bei ver­schie­de­nen Tem­pe­ra­tu­ren und Tech­ni­ken (zusätz­lich Elution, Neu­tra­li­sa­tion und Auto­ab­sorp­tion) durch­ge­führt. Zudem erfolgt die Titer­be­stim­mung der nach­ge­wie­se­nen Anti­kör­per.

  • Bestim­mung wei­te­rer Blut­grup­pen­an­ti­gene aus dem z.B. MNS-​, Kell-​, P-, Duffy-​, Kidd-​, Lewis-​ und Luthe­ran-​Sys­tem bei spe­zi­el­ler Fra­ge­stel­lung (z.B. im Rah­men eines MHN oder Mor­bus hae­mo­ly­ti­cus feta­lis (MHF) bei Fetus/Neu­ge­bo­re­nen und/oder Kinds­va­ter; als Anti­gen­ge­gen­probe bei Fest­stel­lung eines spe­zi­fi­schen Anti­kör­pers; zur Aus­testung von Ery­thro­zy­ten­kon­zen­tra­ten bei Allo­an­ti­kör­pern des Pati­en­ten (s. Trans­fu­si­ons­me­di­zin).

  • Direk­ter Coombs­test zum Nach­weis von Anti­kör­pern und/oder Kom­ple­ment­fak­to­ren, die in vivo bereits an die Pati­en­tenery­thro­zy­ten gebun­den haben, z.B. bei V.a. auf Immun­hä­mo­lyse, V.a. MHN, bei Auto­im­mun­phä­no­me­nen oder zur Abklä­rung einer posi­ti­ven Kreuz­probe.

  • Nach­weis und Typi­sie­rung von Kryo­glo­bu­li­nen mit­tels Prä­zi­pi­ta­tion und Immun­fixa­tion. Kryo­glo­bu­line sind Immun­glo­bu­line, die im Serum bei Tem­pe­ra­tu­ren unter 37°C mit ande­ren Immun­glo­bu­li­nen Kom­plexe bil­den, unlös­lich wer­den und prä­zi­pi­tie­ren. Mono­klo­nale Kryo­glo­bu­line deu­ten z.B. auf Erkran­kun­gen wie z.B. den Mor­bus Wal­den­ström und Mye­lome hin. Poly­klo­nale Kryo­glo­bu­line oder gemischte Kryo­glo­bu­line wer­den para­in­fek­tiös, bei Auto­im­mun­erkran­kun­gen (z.B. Kol­la­ge­no­sen, Vas­ku­li­ti­den), Leber-​ oder Nie­ren­er­kran­kun­gen sowie bei Hepa­ti­tis C gefun­den.

  • Nach­weis und Typi­sie­rung von Käl­te­ag­glu­ti­ni­nen mit­tels Agglu­ti­na­tion, bzw. Hämo­lyse. Käl­te­ag­glu­ti­nine sind Auto­an­ti­kör­per, die mit Ery­thro­zy­ten bei 0-4°C in Form von Hämag­glu­ti­na­tion bzw. Hämo­lyse reagie­ren. Häu­fig tre­ten sie post­in­fek­tiös, bei chro­ni­scher Käl­te­ag­glu­ti­nin-​Erkran­kung oder Mor­bus Wal­den­ström auf. In nied­ri­gen Titern kön­nen Käl­te­ag­glu­ti­nine auch bei gesun­den Per­so­nen gefun­den wer­den.

  • HIT-​II-​Anti­kör­per-​Nach­weis mit­tels Gel­kar­ten-​Zen­tri­fu­ga­ti­ons-​Tech­nik 24h/7dzur Bestim­mung von Anti­kör­pern gegen Hepa­rin/Plätt­chen­fak­tor 4-​Kom­plex als wich­tigs­ter Aus­lö­ser der Hepa­rin-​indu­zier­ten-​Throm­bo­zy­to­pe­nie Typ II. Im Anschluss wird die Durch­füh­rung des spe­zi­fi­sche­ren ELISA-​Tests (werk­täg­lich) zur Bestä­ti­gung durch­ge­führt.

  • Anti­kör­per­such­test / Anti­kör­per­dif­fe­ren­zie­rung und Kreuz­probe unter The­ra­pie mit dem CD38-​mono­klo­na­len Anti­kör­per Dara­tu­mu­mab. Unter die­ser bei Mul­ti­plem Mye­lom indi­zier­ten The­ra­pie kommt es zu Inter­fe­ren­zen mit dem indi­rek­ten Anti­glo­bulin­test (AKS) und der Kreuz­probe. Zur Ver­hin­de­rung der Inter­fe­ren­zen wer­den die Ery­thro­zy­ten mit Dithio­th­rei­tol (DTT) vor­be­han­delt, sodass die CD38-​Anti­kör­per nicht mehr an die Ery­thro­zy­ten bin­den kön­nen.


All­ge­mei­ner Hin­weis:
Um die Lese­freund­lich­keit unse­rer Infor­ma­tio­nen und Texte zu ver­bes­sern, wird an eini­gen Stel­len bei Per­so­nen­be­zeich­nun­gen und per­so­nen­be­zo­ge­nen Haupt­wör­tern sprach­lich die männ­li­che Form ver­wen­det (z. B. „Pati­ent“, „Kol­le­gen“, „Mit­ar­bei­ter“, „Arzt“, „Ein­sen­der“ etc.). Alle der­ar­ti­gen Begriffe gel­ten grund­sätz­lich für alle Geschlech­ter. Die ver­kürzte Sprach­form beinhal­tet keine Wer­tung, son­dern hat ledig­lich sprach­lich-​ver­ein­fa­chende Gründe.