Antikörper gegen Cardiolipin
Serum 0.2 ml
Enzymimmunoassay (IgM, IgG)
Nachweisbar: Antikörper gegen Cardiolipin sind mit Schwangerschaftskomplikationen, Thrombosen im arteriellen und venösen System und Thrombozytopenien assoziiert. Sie werden häufig bei SLE-Patienten gefunden und können falsch-positive CF-Tests verursachen.
Zusammen mit Lupusantikoagulans (LA) und Beta-2-Glykoprotein-Antikörpern zählen die Anticardiolipin-Antikörper zu den Antiphospholipid-Antikörpern (aPL).
aPL-Antikörper sind gegen Plasmaproteine mit hoher Affinität zu negativ geladenen Oberflächen, wie z.B. Phospholipide (Cardiolipin, Phosphatidylserin oder- ethanolamin etc.), gerichtet. Wie es genau zur Gerinnungsaktivierung durch aPL-Antikörper kommt, ist bisher noch nicht vollständig geklärt.
Erhöhte aPL-Antikörper können auch in der Normalbevölkerung nachgewiesen werden, häufig auch ohne erkennbare Grunderkrankung. Zusätzlich lassen sich erhöhte aPL-Antikörper bei Infekten oder unter Einnahme bestimmter Medikamente nachweisen. Mit dem Alter nimmt ebenfalls die Inzidenz der erhöhten aPL-Spiegel zu.
Im Rahmen von Autoimmunerkrankungen, hier insbesondere dem SLE, kommen häufig erhöhte aPL-Antikörper mit klinischen Manifestationen vor.
Der persistierende Nachweis von Antiphospholipid-Antikörpern (Bestätigungsanalyse nach 12 Wochen) sowie definierte klinische Symptome (Gefäßverschlüsse, Schwangerschaftskomplikationen) sichern die Diagnose eines Antiphospholipid-Syndroms (APS) (The 2023 ACR/EULAR APS classification criteria).
Stand: 13.02.2025