Mikrobiologie: Antibiotika-Resistenzen


Probenmaterial

Abstrichtupfer mit Transportgel

für bakteriologische/ mykologische Kultur


oder

Abstrichtupfer in PCR-Transportflüssigkeit

für MRSA (PCR)


Methode

bakteriologische/ mykologische Kultur/ PCR


Präanalytik

Transport/ Lagerung: bis 24 h bei Raumtemperatur


Erreger Meldung

Erregermeldung durch das Labor:
- Erregerisolierung Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) nur aus Blut oder Liquor
- Erregerisolierung von Enterobakterien mit Carbapenem-Resistenz und/ oder Carbapenemase
- Erregerisolierung von Acinetobacter spp. mit Carbapenem-Resistenz oder Carbapenemase
- Erregerisolierung von Candida auris nur aus Blut oder anderen normalerweise sterilen Substraten
namentlich an das Gesundheitsamt.
Erregermeldung durch das Labor, ergänzt durch klinische Angaben der Einsender:
Nachweis von Neisseria gonorrhoeae mit verminderter Empfindlichkeit gegen Cephalosporine und Azithromycin nichtnamentlich an das Robert Koch-Institut, Ergänzung der Meldung durch Ihre klinischen Angaben auf RKI-Durchschlagbögen, die mit einem Freiumschlag an das RKI zurück gesendet werden müssen.


Anmerkungen/Hinweis
siehe auch: Mikrobiologie
Die Empfindlichkeitsprüfung von Bakterien und Sprosspilzen folgt der Standardisierung des European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) in der jeweils gültigen Version unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Nationalen Antibiotika-Sensitivitätstestkomitees (NAK); Definitionen:
S – Sensibel bei Standardexposition: Ein Mikroorganismus wird als Sensibel bei Standardexposition* eingestuft, wenn eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen therapeutischen Erfolg bei Standarddosierung der Substanz besteht.
I – Sensibel bei erhöhter Exposition: Ein Mikroorganismus wird als Sensibel bei erhöhter Exposition* kategorisiert, wenn eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen therapeutischen Erfolg gegen einen Infektionserreger besteht, sofern dieser einer höheren oder intensiveren Antibiotikaeinwirkung ausgesetzt wird, z.B. durch Erhöhung der Dosierung/geänderte Verabreichungsform oder durch Konzentrierung am Infektionsort.
R – Resistent: Ein Mikroorganismus wird als Resistent eingestuft, wenn auch bei erhöhter Exposition* eine hohe Wahrscheinlichkeit für ein therapeutisches Versagen besteht.
*Die Exposition des Infektionserregers gegenüber der antimikrobiellen Substanz am Infektionsort ist abhängig von zahlreichen Faktoren, wie der Verabreichungsform, Dosierung, Dosierungshäufigkeit, Infusionsdauer sowie Verteilung und Ausscheidung des Arzneistoffes.
 
Jährliche Erreger- und Resistenzstatistiken für Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte geben einen Überblick über das Erregerspektrum und die Resistenzsituation. Dabei werden auch die Referenzdaten aus dem bundesweiten laborbasierten Netzwerk Antioibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) und aus der Bayerischen Antibiotika-Resistenz-Datenbank (BARDa) zur Verfügung gestellt.
 
MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus, siehe auch MRSA), ggf. PVL-Nachweis (siehe auch Panton-Valentine-Leukozidin (PVL-Gen))
Methode: selektive Kultur/ PCR
Material für MRSA-Screening: Abstrich von beiden Nasenvorhöfen und ggf. Wunden
MRGN (multiresistente gramnegative Erreger (Enterobakterien, Pseudomonas aeruginosa, Acinetobacter baumannii Komplex) nach Definition der KRINKO)
Methode: selektive Kultur 
Material für MRGN-Screening: rektaler Abstrich, ggf. Rachenabstrich, ggf. Wunden
VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken, insbesondere Enterococcus faecium
Methode: selektive Kultur
Material für VRE-Screening: rektaler Abstrich oder Stuhlprobe
beta-hämolysierende Streptokokken (Streptococcus pyogenes, S. agalactiae u.a.): Für S. agalactiae wird im Rahmen der Untersuchung Schwangerer ab der 36. Schwangerschaftswoche eine Empfindlichkeitsprüfung nur bei ausdrücklicher Anforderung durchgeführt.
Candida auris: Erreger invasiver Candidosen (Risikofaktoren Diabetes mellitus, Glucocorticoid-Therapie, medizinische Eingriffe), meist resistent gegen Fluconazol, häufig resistent gegen Amphotericin B, Resistenz gegen Echionocandine möglich; Besiedelung der Haut und patientnaher Oberflächen - hohes Risiko nosokomialer Ausbrüche.
Methode: selektive Kultur
Material: Abstriche, gezielte Anforderung Candida auris




Stand: 13.02.2025