enteropathogene Escherichia coli (EPEC)
Probenmaterial
Stuhl
Methode
Erregernachweis (Kultur) mit anschließender Multiplex-realtime PCR auf eae-, stx-1 und stx-2 Gen (Intimin, Shigatoxin 1 und 2)
Bearbeitungsfrequenz
werktäglich (Mo - Fr)
Nachforderung
nicht möglich
Einverständniserklärung
Nicht erforderlich
Akkreditierungsnachweis
Ja
Indikation
Diarrhö mit wässrigen oder blutigen Stühlen typischerweise bei Kindern unter 3 Jahren, stationär auch bei Kindern <6 Jahren, gelegentlich auch bei Erwachsenen, v.a. unter Immunsuppression oder bei persistierender Diarrhö (länger als 2 Wochen)
Erreger Meldung
Erregermeldung durch das Labor: Erregerisolierung (sonstige darmpathogene E. coli) aus Stuhl, namentlich an das Gesundheitsamt
Anmerkungen/Hinweis
E. coli-Stämme können einen sog. Typ-III-Sekretionsapparat besitzen, mit dessen Hilfe sie weitere zelltoxische bzw. inhibierende oder modelierende Proteine direkt in die Zielzelle applizieren können. Leitmerkmal für diesen Typ-III-Sekretionsapparat ist das eae-Gen. Dieses Gen befähigt den Erreger u.a., sich an Darmepithelien anzuheften und führt zur Schädigung der intestinalen Mikrovilli, was wässrige oder blutige Diarrhöen verursachen kann. Zum Ausschluss der symptomatisch z.T. ähnlich verlaufenden EHEC-Infektion werden die Shigatoxine 1 und 2 (stx-1 und stx-2) bestimmt.
EPEC können in 12-22 % der Stuhlproben von Patienten mit Diarrhö nachgewiesen werden, wobei Mehrfach-Infektionen, z.B. mit Noroviren, keine Seltenheit sind. Auch asymptomatische Träger sind beschrieben.
Die Übertragung erfolgt meistens von Mensch-zu-Mensch (Schmierinfektion, fäkal-oral), aber auch durch kontaminierte Lebensmittel oder Wasser. Die Infektionsdosis ist mit 106 – 108 Keimen relativ hoch. Die Inkubationszeit beträgt ca. 12-24 h.
Die Infektion äußert sich mit wässrigen oder blutigen Diarrhöen, Fieber, manchmal auch Erbrechen. Auch milder verlaufende, persistierende Diarrhöen (länger als 2 Wochen) sind beschrieben. In der Regel verläuft sie selbstlimitierend.
Therapie: Symptomatisch. Nur bei schweren Verläufen oder schweren Grunderkrankungen ist eine Antibiotikatherapie nach Antibiogramm indiziert.
Stand: 13.02.2025