Chlamydia trachomatis/ Neisseria gonorrhoeae (DNA-Nachweis)


Probenmaterial

Abstrich

Abstrichtupfer in PCR-Transportflüssigkeit


oder

Erststrahlurin

Abstand zur letzten Miktion mind. 2 Stunden

oder

Ejakulat


Methode

Duplex realtime PCR zum simultanen Nachweis von Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae


Bearbeitungsfrequenz
werktäglich (Mo - Fr)

Nachforderung
innerhalb von 5 Werktagen, nur wenn bereits separates Material für eine andere PCR vorliegt

Einverständniserklärung
Nicht erforderlich

Akkreditierungsnachweis
Ja

Indikation

- Urogenitalinfektionen, Konjunktivitis, Arthritis; Methode der Wahl zur Diagnose einer akuten Infektion
- Nachweis im Urin gemäß Mutterschaftsrichtlinie und
- Nachweis im Urin gemäß Richtlinie zur Empfängnisregelung und zum Schwangerschaftsabbruch


Anmerkungen/Hinweis
Inkubationszeit: 1-3 Wochen, selten auch bis zu 6 Wochen
C. trachomatis ist der häufigste bakterielle Erreger sexuell übertragbarer Infektionen, 2,8% der deutschen Bevölkerung sind Träger. Bis zu 80% der Infektionen verlaufen asymptomatisch. Eine aufsteigende urogenitale Infektion kann bei Frauen zu einer Endometritis und einer Salpingitis mit Tubenverschluss, bei Männern zu Epididymitis und Prostatitis und als Folge davon zu Infertilität führen. Die Diagnose einer Urogenitalinfektion ist insbesondere bei Schwangeren von Bedeutung, da eine peripartale Infektion eine Pneumonie und eine Konjunktivitis beim Neugeborenen verursachen kann.
Der Erregernachweis mittels PCR ist die derzeit empfindlichste Methode zum Nachweis einer Chlamydieninfektion (Spezifität nahe 100%, Sensitivität über 98%). Der Chlamydia trachomatis Antikörper-Nachweis ist von diagnostischem Wert bei einer durch C. trachomatis bedingten reaktiven Arthritis sowie bei aszendierten Infektionen, bei denen der Erregerdirektnachweis negativ ausfallen kann.
Neisseria gonorrhoeae verursacht die Gonorrhoe, eine häufige sexuell übertragene Erkrankung, häufig Co-Infektion mit Chlamydien. Lokalinfektion der Schleimhäute des Urogenitaltraktes, des Rachens, der Analregion und der Bindehaut des Auges (v.a. bei Neugeborenen). Ca. 60% der infizierten Frauen bleiben asymptomatisch, bei Männern v.a. Urethritis. Bei hämatogener Streuung kommt es zu Vaskulitis, Arthritis großer Gelenke (Kniegelenk namensgebend) und Fieberschüben. Die kulturelle Untersuchung ist Voraussetzung für eine Empfindlichkeitsprüfung und kann ggf. auch am selben Behandlungstag veranlasst werden, siehe auch Neisseria gonorrhoeae Erreger-Direktnachweis (Kultur).




Stand: 13.02.2025