Mykobakterien Interferon-gamma-Test (Quantiferon-TB Gold-Test)


Analyse

Probenmaterial

Quantiferon-TB Gold-Test Spezialröhrchen

Bitte Blutentnahme-Set im Materialversand (Durchwahl 089/450 917 246) anfordern.


Methode

quantitative Bestimmung von Interferon-gamma (EIA) nach spezifischer Stimulation


Bearbeitungsfrequenz
alle 1-2 Tage

Nachforderung
nicht möglich

Präanalytik

Die Röhrchen sollten bei Probennahme Raumtemperatur haben, exakt bis zur Füllmarke (ca. 1.1 ml) befüllt werden und nach der Befüllung ungekühlt gleichtägig im Labor ankommen.


Einverständniserklärung
Nicht erforderlich

Akkreditierungsnachweis
Ja

Indikation
  • Kontakt zu Patienten mit offener Tuberkulose (öffentlicher Gesundheitsdienst/ betriebsärztliche Indikation)
  • Patientinnen und Patienten (Leistung der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung):
- vor Einleitung oder während einer Behandlung mit einem Arzneimittel, für das der Ausschluss einer latenten oder aktiven Tuberkulose in der Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / Summary of Product Characteristics) des Herstellers gefordert wird
- mit einer HI-Virus Infektion nur vor einer Therapieentscheidung einer behandlungsbedürftigen Infektion mit Mycobacterium tuberculosis-Komplex (außer BCG)
- vor Einleitung einer Dialysebehandlung bei chronischer Niereninsuffizienz
- vor Durchführung einer Organtransplantation (Niere, Herz, Lunge, Leber, Pankreas)
  • Reisemedizin (Selbstzahler), z.B. als Visavergabe-/ Einreisekriterium des Reiselandes

Anmerkungen/Hinweis
Eine Infektion mit Erregern des M. tuberculosis-Komplexes führt zu einer zellvermittelten Immunreaktion, bei der spezifische T-Lymphozyten Interferon-gamma bilden. Diese Interferon-gamma-Produktion kann mit Hilfe des Tests in-vitro provoziert und somit eine Exposition des Patienten gegenüber M. tuberculosis-Komplex nachgewiesen werden. Die in-vitro-Stimullation erfolgt mit Antigenen (ESAT-6, CFP-10), die ausschließlich in Vertretern des M. tuberculosis-Komplexes sowie M. kansasii, M. szulgai und M. marinum vorkommen. Daher führt weder eine BCG-Impfung noch eine Infektion mit anderen atypischen Mykobakterien zu falsch positiven Ergebnissen - im Unterschied zum Tuberkulin-Hauttest, es kommt auch zu keiner Ausbildung einer Immunreaktion durch wiederholte in-vivo-Testungen. Unmittelbar nach vermuteter Exposition ist der Test negativ, ca. acht Wochen nach Exposition macht ein negatives Testergebnis die Diagnose einer latenten oder aktiven Tuberkulose unwahrscheinlich. Ein positives Testergebnis lässt allerdings keine Unterscheidung zwischen einer zurückliegenden, latenten oder einer aktiven Infektion zu, so dass bei klinischem Verdacht auf eine aktive Infektion immer der Erregernachweis (Mikroskopie, Kultur, Nukleinsäureamplifikation) angestrebt werden muss. Ein negatives Testergebnis schließt eine aktive Tuberkulose nicht aus, da es wie beim Tuberkulin-Hauttest zu einer Anergie kommen kann.
Nur ein kleiner Teil latent infizierter Kontaktpersonen erkrankt an aktiver Tuberkulose, u.a. abhängig vom Abwehrzustand der Kontaktperson (hohes Risiko bei Alkoholikern, Diabetikern, HIV, Patienten mit Silikose und Masern), der Menge und Virulenz der inhalierten Erreger sowie der Expositionsdauer und -häufigkeit.
Interferon-gamma-release- Assay (IGRA)




Stand: 13.02.2025