Mykobakterien Erreger-Direktnachweis (Kultur)


Probenmaterial

Sputum

3 x 2-10 ml


oder

Bronchoalveoläre Lavage (BAL)

10-30 ml


oder

Punktate

10-30 ml
- Pleura
- Aszites


oder

Liquor

mindestens 5 ml, für PCR zusätzlich 2 - 5 ml
- Sensitivität zum Nachweis steigt mit dem untersuchten Liquorvolumen


oder

Gewebe

in NaCl-, Ringer- und ähnlichen Lösungen
- Gewebeproben nativ (ohne Formaldehyd)
- mehrere Bioptate (ohne Formaldehyd)


oder

Urin

3 x 30-50 ml, ohne Zusätze
- BCG-Therapie bitte angeben


oder

Blut

5-10 ml
- Citrat- oder Heparinblut (nur bei V.a. Miliartuberkulose oder atypische Mykobakterien)


oder

Magensaft

20-30 ml


Methode

Mikroskopie, Kultur, ggf. PCR


Bearbeitungsfrequenz
täglich

Nachforderung
nicht möglich

Einverständniserklärung
Nicht erforderlich

Akkreditierungsnachweis

Unterauftrag für die kulturelle Empfindlichkeitsprüfung (Diese wird in einem auswärtigen Labor durchgeführt. Unabhängig davon, ob das beauftragte Labor akkreditiert ist oder nicht, ist die Methode somit nicht Bestandteil unserer Akkreditierung. Der jeweilige Unterauftragnehmer kann im LABOR abgefragt werden.)


Erreger Meldung

Erregermeldung durch das Labor: kulturelle Isolierung von M. tuberculosis-Komplex oder mikroskopischer Nachweis säurefester Stäbchen und PCR-Nachweis von M. tuberculosis-Komplex aus demselben Material, vorab mikroskopischer Nachweis säurefester Stäbchen im Sputum, namentlich an das Gesundheitsamt


Diagnose Meldung
Diagnosemeldung durch behandelnde Ärzte: behandlungsbedürftige Tuberkulose unabhängig vom bakteriellen Nachweis, Erkrankung, Tod, zusätzlich Therapieverweigerung oder -abbruch, namentlich an das Gesundheitsamt

Anmerkungen/Hinweis
Ziehl-Neelsen-Präparat (Mikroskopie, Nachweisgrenze ca. 10.000-100.000 Bakterien/ ml)
Flüssigkultur (positiv ab ca. 2-3 Wochen, Nachweisgrenze ca. 10-100 Bakterien/ ml)
Kultur mit Standardnährböden (positiv ab ca. 3-4 Wochen, Nachweisgrenze ca. 100-1.000 Bakterien/ ml)
Differenzierung und molekularbiologiescher Nachweis von Isoniazid- (INH-) und Rifampicin- (RMP-) Resistenzgenen (PCR); kulturelle Empfindlichkeitsprüfung (siehe Akkreditierungsnachweis) ca. 2 Wochen ab positiver Kultur.
Bei positivem Ziehl-Neelsen-Präparat wird immer zusätzlich zur Kultur der molekularbiologische Erreger-Direktnachweis (PCR) durchgeführt, siehe auch Mykobakterien (DNA-Nachweis). Bei Nachweis vieler säurefester Stäbchen bzw. bei positiver Kultur zusätzlich molekularbiologischer Nachweis von INH- und RMP-Resistenzgenen.
Sofortige telefonische Benachrichtigung bei mikroskopischem Nachweis säurefester Stäbchen, kulturellem Wachstum oder positiver PCR.
Differenzierung: PCR zur Bestätigung bzw. zum Ausschluss von M.-tuberculosis-Komplex, Differenzierung atypischer Mycobakterien mittels PCR.
Übertragung: aerogen von Mensch zu Mensch, in Ländern mit Rindertuberkulose auch durch Rohmilch
Spezies:
M. tuberculosis-Komplex (M. tuberculosis, M. bovis ssp. bovis, M. bovis ssp. caprae, M. africanum, M. microti, M. canettii, M. pinnepedii; M. bovis BCG (Impfstamm))
Nicht-tuberkulöse Mykobakterien:
- häufig pathogen (HIV) M. avium-Komplex, M. celatum, M. genavense, M. haemophilum
- häufig pathogen M. kansasii, M. malmoense, M. marinum, M. scrofulaceum, M. szulgai, M. ulcerans, M. xenopi
- häufig nicht pathogen M. chelonae, M. flavescens, M. fortuitum, M. gordonae, M. terrae
Nicht-tuberkulöse Mykobakterien kommen ubiquitär vor. Bei deren Nachweis sollte eine Kontamination durch eine Zweitprobe ausgeschlossen werden.
Schwangerschaft: Gefährdung für den Feten (prä-/perinatal) und für die Schwangere siehe unter Schwangerschaft




Stand: 13.02.2025