Diabetes mellitus
Häufigkeit: 4 - 5 %; die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu.
Diabetes mellitus Typ 1: B-Zellzerstörung, absoluter Insulinmangel, immunologisch bedingt oder idiopathisch (in Europa selten), Patienten benötigen Insulin.
Diabetes mellitus Typ 2: Insulinresistenz mit relativem Insulinmangel bzw. Sekretionsdefizit mit Insulinresistenz, ca. 95 % aller Diabetiker, bei Krankheitsbeginn nicht insulinbedürftig
andere Diabetestypen: genetische Defekte, Erkrankungen des exokrinen Pankreas (Hämochromatose, Neoplasmen, zystische Fibrose), Endokrinopathien (Akromegalie, Cushing-Syndrom, Hyperthyreose, Phäochromozytom), medikamentös-toxisch induziert (Glukokortikoide, Schilddrüsenhormone, Thiazid-Diuretika), Infektionen (Cytomegalie, kongenitale Röteln) und andere mit Diabetes assoziierte Syndrome
*Die Diagnostik kann sowohl über HbA1c als auch über die venöse Plasmaglucose erfolgen (Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)):
#bei Diabetessymptomen zusätzlich sofortige Glucosemessung
Gestationsdiabetes: jede Störung der Glucosetoleranz in der Schwangerschaft, Häufigkeit 1-5 % der Schwangeren (Screeningtest zum Ausschluss eines Gestationsdiabetes, siehe auch Glucose-Toleranzteste)
- fetale und kindliche Risiken: Störung der Frühentwicklung, diabetische Fetopathie, Hydramnion, Plazentainsuffizienz und erhöhte perinatale Mortalität (v.a. durch erhöhtes Frühgeburtsrisiko, geburtsmechanische Probleme durch Makrosomie und Atemnotsyndrom des Neugeborenen)
- mütterliche Risiken: erhöhte Inzidenz von Infektionen (v.a. von Harnwegsinfektionen), Präeklampsie und operativer Entbindung; erhöhtes Risiko, postpartal einen manifesten Diabetes mellitus zu entwickeln
Die hohe perinatale Mortalität steht in direkter Relation zur Qualität der Einstellung. Therapieziel ist die Normoglykämie zusammen mit HbA1c im Referenzbereich.
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