Allergische Erkrankungen
Allergene sind Proteinantigene oder andere Haptene, die in Verbindung mit Proteinen allergische Reaktionen auslösen. Die Antikörperbildung wird von T-Helfer- und T-Suppressor-Lymphozyten reguliert.
- Typ I (allergische Reaktionen vom Soforttyp, IgE-Antikörper-induziert)
Einsetzen der Symptome innerhalb von Sekunden bis Minuten nach Kontakt mit dem Allergen. Manifestationen: Dermatitis, Rhinitis, Asthma, anaphylaktischer Schock. Die Hypersensitivität wird durch Immunglobuline der Klasse IgE vermittelt.
Diagnostisches Vorgehen: Aufgrund der Vielzahl der Allergene ist es wichtig, die Zahl der möglichen Allergieauslöser einzugrenzen (gibt es jahreszeitliche Schwankungen, treten Symptome nur in geschlossenen Räumen auf, etc.?). Die allergische Sensibilisierung kann dann durch Nachweis allergenspezifischer IgE-Antikörper mit dem Prick-Hauttest bestimmt werden. Die Bestimmung von allergenspezifischen IgE-Antikörpern im Serum mit dem IgE-RAST hilft bei der Bestätigung und Abklärung zweifelhafter Hauttestbefunde. Die Untersuchung von Mischallergenen ist bei der Eingrenzung der möglichen Allergene hilfreich. Die alleinige Bestimmung von Gesamt- IgE ist kein ausreichender Screening-Parameter für Allergien.
Wichtige Allergengruppen: „In-door“-Allergene (Hausstaubmilbe, Katze, Hund), „out-door“-Allergene (Baum-, Gräser- und Getreidepollen, Kräuter, Sträucher), Nahrungsmittel (Hühnereiweiß, Kuhmilch, Erdnuss), Schimmelpilze, Insektengifte (Biene, Wespe), Medikamente, Latex
- Typ II (durch zytotoxische Antikörper induziert)
Die zytotoxischen Antikörper sind entweder gegen einen Zellmembranbestandteil oder gegen ein membrangebundenes Antigen oder Hapten (z.B. ein Medikament) gerichtet.
Antikörper gegen Erythrozyten: z.B. hämolytische Anämie vom Wärmeantikörpertyp (IgG-Antikörper), Kälteagglutininerkrankungen (IgM-Antikörper), paroxysmale Hämoglobinurie, Morbus haemolyticus neonatorum, Bluttransfusionsreaktionen
Antikörper gegen Leukozyten: z.B. Agranulozytose
Antikörper gegen Thrombozyten: z.B. M. Werlhof
Antikörper gegen andere Zellmembranen: z.B. gegen Glomerulum-Basalmembran (Goodpasture-Syndrom)
- Typ III (IgG-Antikörper, allergische Reaktionen vom verzögerten Typ, Immunkomplex-induziert, Arthus-Typ)
Exogen-allergische Alveolitis (Hypersensitivitätspneumonitis): diffuse granulomatöse Lungenreaktion. Ursache sind inhalative Allergene, die zur Bildung präzipitierender Antikörper führen. Einsetzen der Symptome 4 - 8 h nach Kontakt mit dem Allergen
Allergen-spezifische IgG-Antikörper, IgG-Präzipitine: Der serologische Nachweis von IgG-Präzipitinen ist bei 90 % der Patienten mit klinischen Symptomen möglich. Bei Expositionsprophylaxe sind nach einigen Jahren die IgG-Präzipitine nicht mehr nachweisbar.
- - Ahornschälerkrankheit (verfaulte Ahornrinde: Cryptostroma corticale)
- Typ IV (T-Lymphozyten-vermittelt, Spättyp) z.B. Kontaktdermatitis, Transplantatabstoßung
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