Glu­cose-​Tole­ranz­teste


Ana­lyse

Pro­ben­ma­te­rial

Blut mit Sta­bi­li­sa­tor je 2 ml

Mate­rial bei allen Glu­cose-​Tole­ranz-​Tes­ten

Bear­bei­tungs­fre­quenz
werk­täg­lich (Mo - Fr)

Nach­for­de­rung
nicht mög­lich

Ein­ver­ständ­nis­er­klä­rung
Nicht erfor­der­lich

Akkre­di­tie­rungs­nach­weis
Ja

Indi­ka­tion

V.a. Dia­be­tes mel­li­tus, HbA1c, zusätz­lich bei Kin­dern und Jugend­li­chen ab 10 Jah­ren mit Über­ge­wicht (BMI > 90. Per­zen­tile) und min­des­tens zwei wei­te­ren Risi­ko­fak­to­ren (Typ-​2-​Dia­be­tes bei Ver­wand­ten 1. oder 2. Gra­des, Zuge­hö­rig­keit zu einer Gruppe mit erhöh­tem Dia­be­tes­ri­siko, extreme Adi­po­si­tas mit BMI 99.5. Per­zen­tile, arte­ri­el­ler Hyper­to­nus, Dyli­pi­dä­mie, erhöhte Transami­na­sen, Poly­zys­ti­sches Ova­ri­al­syn­drom, Acan­tho­sis nigri­cans).

In der Schwan­ger­schaft

Aus­schluß eines Gesta­ti­ons­dia­be­tes bei allen Schwan­ge­ren in der 24. - 28. Schwan­ger­schafts­wo­che durch Unter­su­chung mit dem 75 g oGTT oder mit dem 50 g Glu­cose-​Scree­ning-​Test (bei patho­lo­gi­schem Aus­fall mit nach­fol­gen­dem 75 g oGTT). Die Bestim­mung von Glu­cose im Urin als Scree­ning­pa­ra­me­ter ist über­holt.

Bei min­des­tens einem der fol­gen­den Risi­ko­fak­to­ren für einen Gesta­ti­ons­dia­be­tes sollte der 75 g oGTT schon im 1. Tri­me­non der Schwan­ger­schaft durch­ge­führt wer­den:
- Über­ge­wicht (Body-​Mass-​Index vor der Schwan­ger­schaft ≥ 27 kg/m2)
- erst­gra­dig Ver­wand­ten mit Dia­be­tes mel­li­tus
- Gesta­ti­ons­dia­be­tes in einer vor­her­ge­hen­den Schwan­ger­schaft
- Geburt eines Kin­des ≥ 4500 g
- vor­an­ge­gan­gene Tot­ge­burt
- schwere kon­ge­ni­tale Fehl­bil­dun­gen in einer vor­an­ge­hen­den Schwan­ger­schaft
- habi­tu­elle Abort­nei­gung (≥ 3 Fehl­ge­bur­ten nach­ein­an­der)

Bei die­sen Pati­en­tin­nen sollte bei unauf­fäl­li­gem Ergeb­nis des oGTT im 1. Tri­me­non der Test jeweils in der 24. - 28. und bei erneut unauf­fäl­li­gem Ergeb­nis in der 32. - 34. Schwan­ger­schafts­wo­che wie­der­holt wer­den.

 


Durch­füh­rung

Ora­ler 75 g Glu­cose-​Tole­ranz-​Test (nach den WHO-​Emp­feh­lun­gen)

- Min­des­tens drei­tä­gige Ernäh­rung mit mehr als 150 g Koh­len­hy­dra­ten/d
- Durch­füh­rung am Mor­gen nach 10-16 Stun­den Nah­rungs-​ (und Alko­hol-​) Karenz, Pati­ent in sit­zen­der oder lie­gen­der Posi­tion. Rau­chen vor und wäh­rend des Tests nicht erlaubt.
- Bestim­mung der Nüch­tern­g­lu­cose
- Pati­ent trinkt 75 g Glu­cose gelöst in 250-300 ml Was­ser inner­halb von 5 min. Kin­der erhal­ten 1.75 g Glu­cose/kg Kör­per­ge­wicht bis maxi­mal 75 g.
- Wei­tere Blut­ent­nahme für die Glu­co­se­be­stim­mung nach 120 min.
 

Ora­ler 50 g Glu­cose-​Scree­ning-​Test

Zu jeder Tages­zeit, unab­hän­gig von der vor­aus­ge­gan­ge­nen Nah­rungs­zu­fuhr 50 g Glu­cose gelöst in 200 ml Was­ser inner­halb von 3 - 5 min trin­ken. Die Pati­en­tin sollte wäh­rend des Tests sit­zen und nicht rau­chen. Blut­ent­nahme nach 60 min

Die Deut­sche Dia­be­tes-​Gesell­schaft emp­fiehlt aus­schließ­lich die Mes­sung aus venö­sem Plasma (mit Sta­bi­li­sa­tor).


Bewer­tung

Ora­ler 75 g Glu­cose-​Tole­ranz-​Test (nach den WHO-​Emp­feh­lun­gen)

 
BEWER­TUNG
  nor­mal gestörte Glu­co­se­to­le­ranz Dia­be­tes mel­li­tus  
75 g oGTT 2-​h-​Wert 140 140 - 199 > 200 mg/dl

In der Schwan­ger­schaft

BEWER­TUNG
in der Schwan­ger­schaft (24. - 28. SSW) venö­ses Plasma
50 g Glu­cose-​Scree­ning (1)   Ver­dacht auf Gesta­ti­ons­dia­be­tes bei Wer­ten nach einer Stunde von
Pati­en­tin nicht unbe­dingt nüch­tern 1 h-​Wert   ≥ 135 mg/dl
75 g oGTT   Gesta­ti­ons­dia­be­tes liegt vor, wenn für min­des­tens einen Wert gilt:
  nüch­tern   ≥ 92 mg/dl
  1 h-​Wert   ≥ 180 mg/dl
  2 h-​Wert   ≥ 153 mg/dl
(1) erhöhte Werte müs­sen mit einem 75 g oGTT abge­klärt wer­den. Bei Wer­ten ≥ 200 mg/dl sollte zuvor eine Nüch­tern­g­lu­cose bestimmt wer­den; bei patho­lo­gi­schem Wert kann auf dem oGTT ver­zich­tet und die Dia­gnose Gesta­ti­ons­dia­be­tes gestellt wer­den.

 





Stand: 13.02.2025