Abacavir-Überempfindlichkeit


Probenmaterial

EDTA-Blut (1ml; separates Röhrchen erforderlich!)

Monovette mit EDTA
Monovette mit EDTA
Vacutainer mit EDTA
Vacutainer mit EDTA

Methode
realtime PCR, Schmelzpunktanalyse; Nachweis des mit dem HLA-B*5701-Allel assoziierten Polymorphismus rs2395029

Bearbeitungsfrequenz
werktäglich (Mo - Fr)

Nachforderung
innerhalb von 5 Werktagen, nur wenn bereits separates Material für eine andere PCR vorliegt

Einverständniserklärung
Erforderlich

Akkreditierungsnachweis
Ja

Anmerkungen/Hinweis
Das Nukleosidanalogon Abacavir wird zur Behandlung einer HIV-Infektion eingesetzt. Studien haben gezeigt, dass das Vorhandensein des HLA-B*5701-Allels eine wesentliche Ursache für Überempfindlichkeitsreaktionen ist, die bei 5 bis 8 % aller HIV-Patienten unter der Behandlung mit Abacavir auftreten.

Die Überempfindlichkeitsreaktionen weisen eine Multiorganbeteiligung auf, in schweren Fällen mit lebensbedrohlichem Blutdruckabfall. Bei fast allen Patienten treten Fieber und/oder Hautausschlag auf. Andere Symptome wie Dyspnoe, Halsschmerzen, Husten und abnorme Röntgenthoraxbefunde, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe oder Bauchschmerzen können dazu führen, dass eine Hypersensitivitätsreaktion fälschlicherweise als respiratorische Erkrankung (Pneumonie, Bronchitis, Pharyngitis) oder Gastroenteritis diagnostiziert wird. Weitere Symptome sind Muskel- und Gelenkbeschwerden.

Eine prospektive Studie zeigte, dass eine Testung auf das HLAB* 5701-Allel vor Therapiebeginn mit nachfolgendem Ausschluss der Allelträger von einer Abacavir-Therapie zu einer Verringerung der Häufigkeit Abacavir-induzierter Überempfindlichkeitsreaktionen von 7.8 % auf 3.4 % führt.

Aufgrund dieser Studienergebnisse hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) festgelegt, dass Abacavir nur mehr eingesetzt werden soll, wenn das Vorhandensein des HLAB* 5701-Allels ausgeschlossen ist.






Stand: 13.02.2025