Blei


Analyse

Probenmaterial

EDTA-Blut 3 ml

Monovette mit EDTA
Monovette mit EDTA
Vacutainer mit EDTA
Vacutainer mit EDTA

oder

Urin 10 ml

Urinröhrchen ohne Zusatz

Methode
AAS

Bearbeitungsfrequenz
1 x wöchentlich

Nachforderung
innerhalb von 5 Werktagen möglich

Einverständniserklärung
Nicht erforderlich

Referenzbereich
REFERENZBEREICH
EDTA-Blut
ohne Exposition (Hintergrundbelastung)
♀ (BAR-Wert) 3.0 μg/dl
♂ (BAR-Wert) 4.0 μg/dl
Kinder
♀ (3 - 17 Jahre) 1.5 μg/dl
♂ (3 - 10 Jahre) 2.0 μg/dl
♂ (11 - 17 Jahre) 1.5 μg/dl
bei Blei-Exposition
BAT-Wert 15 μg/dl
Alarmgrenze
(mit sofortiger Benachrichtigung per Telefax/SMS)
> 70 μg/dl
Urin
ohne Exposition (Hintergrundbelastung) 20 μg/l
bei Blei-Exposition (BAT-Wert) 50 μg/l

Akkreditierungsnachweis
Ja

Indikation
aus EDTA-Blut bei V.a. akute oder chronische Bleivergiftung, Überwachung von exponierten Personen; im Urin zur Überwachung von exponierten Personen

Störfaktoren
Kontamination mit Blei aus der Umgebung

Anmerkungen/Hinweis
Erhöht: Bleiintoxikation am Arbeitsplatz, Bleibelastung
Die Bestimmung von Blei im Vollblut spiegelt die Exposition über die letzten Wochen wider. Serum ist ungeeignet für den Nachweis einer Intoxikation, da die Bleikonzentration in den Erythrozyten ca. 100 mal höher ist als im Serum. Die Bleibestimmung im Blut ist der im Urin aufgrund von beschränkter Exkretion und fehlender Korrelation zwischen der Konzentration im Urin und den ZNS-Effekten zur Diagnose einer Bleiintoxikation vorzuziehen. Auch eine Bleibestimmung im Haar ist möglich, wird jedoch wegen externer Kontamination nicht empfohlen.
Bei Verdacht auf eine Bleivergiftung sind folgende Zusatzuntersuchungen sinnvoll: Freies Protoporphyrin in Erythrozyten (↑), delta-Aminolävulinsäure im 24 h-Urin (↑), Koproporphyrin III im 24 h-Urin (↑).
Bei zurückliegender Bleiexposition oder bei grenzwertigen Bleiblutspiegeln kann zur Indikationsstellung für eine Chelattherapie ein Blei-Mobilisationstest im Urin durchgeführt werden. Hierbei werden 500 mg/m2 CaNa2-EDTA verabreicht und über 8 h Urin gesammelt. Eine Gesamtexkretion über 200 µg/l Blei im Urin ist ein Indiz für eine Bleiintoxikation.
Bleibelastungen können z.B. durch Autoabgase, Wasser und -leitungen, Farben und Kochgeschirr bedingt sein. Kleine Kinder nehmen bis zu viermal mehr Blei auf als Erwachsene.




Stand: 13.02.2025