VTEC (Verotoxin bildender E. coli, EHEC)
Analyse
Probenmaterial
Stuhl -
Indikation
Diarrhoe mit blutig-wässrigen Stühlen, Enteritis hospitalisierter Kinder bis 6 Jahre, Enteritis-Ausbruch, Kontaktpersonen bei VTEC-Infektion und bei hämolytisch-urämischem Syndrom (HUS). Kurz zurückliegende (1 Woche) Diarrhoe und hämolytische Anämie oder akutes Nierenversagen, HUS oder thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP)
Methode
Erregernachweis (Kultur) mit anschließender realtime PCR zum Nachweis der Shigatoxin-Gene 1 und 2 (stx1, stx2)
Bearbeitungsfrequenz
werktäglich (Mo - Fr)
Nachforderung
nicht möglich
Erreger Meldung
Erregermeldung durch das Labor: Erregerisolierung aus Stuhl bei gleichzeitigem Nachweis des Verotoxin-Gens, namentlich an das Gesundheitsamt
Diagnose Meldung
Diagnosemeldung durch behandelnde Ärzte:
- enteropathisches hämolytisch-urämisches Syndrom, Verdacht, Erkrankung, Tod, namentlich an das Gesundheitsamt
- Gastroenteritis oder Lebensmittelintoxikation, wenn der Patient im Lebensmittelbereich arbeitet oder wenn mindestens 2 Erkrankungen mit epidemischem Zusammenhang auftreten, Verdacht, Erkrankung, namentlich an das Gesundheitsamt
2 - 3 % der sporadischen Durchfallerkrankungen werden durch VTEC verursacht. Übertragung v.a. durch kontaminierte Lebensmittel (z.B. nicht pasteurisierte Kuhmilch) und Trinkwasser. Durch die niedrige Infektionsdosis von z.T. weniger als 100 Keimen ist auch die direkte Übertragung von Mensch zu Mensch und von Tier zu Mensch möglich. Mittlere Inkubationszeit 4 - 5 d, min./max. 1 - 10 d. Dauer der Diarrhoe 1 - 2 Wochen; Erregerausscheidung 2 - 6 Wochen
Nach ein bis drei (bis acht) Tagen kommt es bei Kindern in ca. 80 % der manifesten Fälle zu einer wässrigen Enteritis. Zu einer wässrigblutigen Kolitis kommt es bei Kindern in ca. 20 %, bei Patienten über 65 Jahren ist das möglicherweise die häufigste Verlaufsform. Bei Erwachsenen verlaufen VTEC-Infektionen oft symptomlos oder uncharakteristisch.
Die Verotoxine können bei gleichzeitig vorhandenen, bisher nicht vollständig bekannten Pathogenitätsfaktoren zu einer enterohämorrhagischen Erkrankung führen. Es gibt zur Zeit keine Methode, einen Verotoxin-bildenden
E.coli (VTEC) sicher als enterohämorrhagischen
E.coli (EHEC) zu erkennen. Daher sollten zur Zeit alle VTEC als potentielle EHEC betrachtet werden.
Wenige Tage nach Beginn der Erkrankung kann ein HUS mit hämolytischer Anämie, Thrombozytopenie und akutem Nierenversagen vor allem bei Kindern unter 6 Jahren (bei Kleinkindern in ca. 5 - 10 % der manifest Erkrankten) und seltener bei älteren Patienten auftreten, das in 2 - 10 % der Fälle letal und in über 10 % der Fälle mit terminalem Nierenversagen endet. Eine TTP kommt fast nur bei Erwachsenen vor und wird nur selten durch VTEC verursacht.
Antibiotika verkürzen den Krankheitsverlauf nicht. Während der akuten Krankheitsphase gelten sie wegen der Gefahr der vermehrten Toxinfreisetzung als kontraindiziert.
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