Cytomegalie-Virus Antikörper-Nachweis (CMV, Humanes Herpes-Virus Typ 5)

Analyse


Probenmaterial

Serum - 0.3 ml

  • Monovette mit Trenngel
  • Vacutainer mit Trenngel

Methode
LIA (IgM/G, IgG-Avidität); Line-Blot (IgM)

Bearbeitungsfrequenz
werktäglich (Mo - Fr)

Nachforderung
innerhalb von 5 Werktagen möglich

Das Cytomegalie-Virus (CMV) gehört zur Familie der Herpesviridae (Herpes-Virus 5). Die CMV-Infektion kann, beginnend mit der Embryonalzeit, in jedem Lebensalter auftreten. Sie persistiert subklinisch mit gelegentlichen Reaktivierungen und Krankheitsexazerbation bei Immungeschwächten. Eine provirale Latenz wird in den Monozyten vermutet. Primärinfektion und akute Rezidive führen zu Virämie, Endothelzell-Schädigung und Phagozytose durch Granulozyten. Das histologische Bild ist von zytomegalen Zellen mit intranukleären Einschlüssen geprägt. Die Übertragung erfolgt hämatogen (intrauterin, Bluttransfusionen, Organtransplantationen) sowie durch Schleimhautkontakte. Die Häufigkeit der konnatalen Cytomegalie wird mit 0,3 - 2% angegeben. Ca. 90% dieser konnatalen Infektionen verlaufen asymptomatisch. Auch bei asymptomatischem Verlauf werden jedoch Spätschäden wie Hörverlust beobachtet. Insbesondere bei Frühgeborenen besteht die Gefahr der Erregerübertragung mit der Muttermilch.
Postpubertär wird ein zweiter Durchseuchungsschub beobachtet, wahrscheinlich bedingt durch Sexualkontakte. Im jungen Erwachsenenalter sind ca. 50 % der Bevölkerung, im Alter ca. 70 - 80 % Antikörper-Träger.
Postnatal manifestiert sich die CMV-Infektion nur in 1% der Fälle. Sie ist häufige Ursache von Hörstörungen. Der Erregernachweis kann aus dem für das Neugeborenen-Screening gewonnenen Trockenblut auf Filterpapier, mit höherer Sensitivität aus Speichel erfolgen. Die Infektion geht meist mit uncharakteristischen Symptomen und Lymphknotenschwellung einher. Bisweilen wird eine CMV-Mononukleose sowie eine Hepatitis beobachtet. Bei immungeschwächten Patienten tritt oft ein schweres Krankheitsbild mit Pneumonie, Chorioretinitis, Enterokolitis und Blutbildstörungen auf.
Bei Infektionsverdacht wird die Bestimmung des Antikörperstatus empfohlen. Anstieg der IgG-Antikörper bei Reinfektion. IgG-Antikörper persistieren lange, IgM-Antikörper 2 - 5 Monate. Daher kann bei positivem IgM-Nachweis nicht sicher auf eine aktive Infektion geschlossen werden. Mit Hilfe der IgG-Aviditätsprüfung kann eine aktive Infektion von einer Reinfektion bzw. persistierenden Infektion abgegrenzt werden. Bei immunsupprimierten Personen ist der quantitative Erregernachweis mittels PCR dem immunologischen Antigennachweis (z.B. pp65-Protein in Leukozyten) überlegen.



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