Antikörper gegen nukleäre Antigene (ANA)
Analyse
Probenmaterial
Serum - 0.2 ml
- Monovette mit Trenngel
- Vacutainer mit Trenngel
Methode
IIF
Bearbeitungsfrequenz
werktäglich (Mo - Fr)
Nachforderung
innerhalb von 5 Werktagen möglich
Antikörper gegen nukleäre Antigene stellen eine heterogene Gruppe von überwiegend Zellkern-assoziierten Antigenen dar. Diagnostisches Vorgehen: Screening mittels indirektem Immunfluoreszenztest (IIF) auf HEp-2-Zellen. Bei positiven Befunden kann das Fluoreszenzmuster einen Hinweis auf das betroffene Antigen und die zugrunde liegende Krankheit geben.
Häufigste/typische Muster und Antigene
Die Fluoreszenzmuster werden gemäß der ICAP-Klassifikation befundet; siehe auch www.anapattern.org
Die Fluoreszenzmuster werden gemäß der ICAP-Klassifikation befundet; siehe auch www.anapattern.org
Die Differenzierung der Antikörper kann durch ENA-Immunoblot oder EIA erfolgen. Der ENA Immunoblot umfasst Antikörper gegen RNP68, RNPA, RNPC, SmB, SmD, SSA60/Ro, SSA52/Ro, SSB/La, ribosomales P-Protein, PCNA, CENP-B, Scl70, Jo-1, Histon, dsDNS Ein negatives Ergebnis im Immunfluoreszenztest schließt das Vorliegen von Antikörpern, insbesondere von Anti-SS-A, Anti-SS-B und Anti-Jo-1 nicht sicher aus. Niedrige Titer im Immunfluoreszenztest werden mit zunehmendem Alter gehäuft ohne Hinweis auf eine Kollagenose gefunden.
HÄUFIGKEIT VON ANTIKÖRPERN BEI KOLLAGENOSEN | ||
SLE, das Vorliegen von 4 der 11 Klassifikationskriterien des American College of Rheumatology (ACR) sichert die Diagnose SLE | ||
- ANA - dsDNS - Sm - PCNA - rib. Proteine |
50 - 80 % 5 - 30 % 3 - 7 % 10 - 20 % |
hochtitrig ACR-Kriterium Titerhöhe korreliert meist mit der Aktivität der Erkrankung, v.a. der Lupus-Nephritis bei Kaukasiern unter 10 %, hohe Spezifität hohe Spezifität |
weiter diagnostische relevante Antikörper | ||
- Nukleosomen - Histone - SS-A/Ro - SS-B/La - U1-RNP - Phospholipide |
56 - 90 % 50 - 80 % 25 - 60 % 19 - 30 % 13 - 32 % 40 - 60 % |
Marker für neonatalen LE geringes Nephritisrisiko dazu zählen Ak. g. Cardiolipin, ß2-Glykoprotein, und Lupus Antikoagulans |
Vorliegen von dsDNS- oder Sm-Ak bzw. von Phopholipiden ist ein ACR-Kriterium | ||
Neontaler LE, die Symptome klingen mit dem Verschwinden der von der Mutter übertragenen Antikörper innerhalb der ersten 6 Monate ab | ||
- ANA - SS-A/Ro - SS-B/La - U1-RNP |
94 - 100 % 90 % 70 % selten |
bei den Müttern nahezu 100 % |
Medikamenten-induzierter LE, häufig ausgelöst durch Procainamid, Hydralazin oder Quinidin | ||
- ANA - Histone |
100 % 92 % |
SLE-Marker-Antikörper (dsDNS- und Sm-Ak müssen ausgeschlossen sein) |
MCTD ("mixed connective tissue disease"), Sharp-Syndrom, charakteristische Symptome sind Raynaud-Symptomatik, Schwellung der Hände und Finger, sowie Myalgien bis Muskelschwäche der proximalen Extremitäten-Muskulatur |
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- U1-RNP | Diagnosekriterium | |
Sjögren-Syndrom, chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung der exokrinen Drüsen mit den Leitsymptomen Keratokonjunktivitis sicca und Xerostomie | ||
- ANA - SS-A/Ro - SS-B/La |
59 - 100 % 40 - 96 % bis 70 % |
oft mit SS-B/La-Antikörpern assoziiert in der Regel mit SS-A/Ro assoziiert |
höhere Spezifität bei gleichzeitigem Nachweis von SS-A/Ro und SS-B/La-Ak und Fehlen von SLE-Marker-Antikörpern | ||
Systemische Sklerodermie, Entzündung und Fibrose der Haut (proximal der Fingergrundgelenke), der Blutgefäße, des Magen-Darm-Trakts (Ösophagus, Magen, Duodenum, Jejunum, Ileum) und oft auch der Lunge | ||
- Scl-70 - Zentromere |
18 - 30 % |
Spezifität nahezu 100 %, assoziiert mit diffusem Hautbefall und internen Manifestationen / Komplikationen (v.a. Lungenfibrose) v.a. bei limitierten Formen, günstigere Prognose |
Antikörper gegen Scl-70 und Zentromere selten gemeinsam | ||
- Fibrillarin - PM-Scl - Ku |
4 - 22 % 1 - 16 % bis 5 % |
v.a. bei diffuser Form, ungünstige Prognose häufiger beim PM/Sklerodermie-Overlap-Syndrom häufiger beim PM/Sklerodermie-Overlap-Syndrom |
CREST, Calcinosis cutis, Raynaud-Symptomatik, Ösophagus- (engl. Esophagus)motilitätsstörungen, Sklerodaktylie, Teleangiektasie |
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- Zentromere - Scl-70 - Fibrillarin |
57 - 82 % 10 - 15 % 10 % |
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Polymyositis, Dermatomyositis | ||
- Jo-1 - PL-7 - PL-12 - Mi-2 - PM-Scl - Ku - U1-RNP - SS-A/Ro |
24 - 30 % 2 - 3 % 2 - 3 % 5 - 12 % 8 - 12 % 1 - 7 % 4 - 17 % 5 - 10 % |
bis 46 % bei Polymyositis, Spezifität nahezu 100 %, ungünstige Prognose bei Dermatomyositis 15 - 31 % mit hoher Spezifität von ca. 99 % in 24 - 55 % bei PM/Sklerodermie-Overlap-Syndrom 5 - 25 % beim PM/Sklerodermie-Overlap-Syndrom in 100 % bei der MCTD assoziiert mit sekundärem Sjögren-Syndrom |
Rheumatoide Arthritis | ||
- RF - CCP - ANA |
bis 80 % 30 - 40 % |
ACR-Kriterium, bei Erkrankungsbeginn selten positiv, nach einer Krankheitsdauer > 1 Jahr in 70 - 80 %, Spezifität eingeschränkt, steigt mit zunehmendem Titer Spezifität 94 - 99 %, auch bei RF-negativen Patienten, früher Marker meist mit niedrigem Titer |
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